Champion gefunden, Kandidaten bewundert

Schachwettkampf mit Überraschungen

Zu unserem schulinternen Schachwettkampf am 26. Mai kamen mehr Schülerinnen und Schüler als erwartet. Wenngleich nicht so viele wie erwünscht.
Es war aus vielen Gründen eine große Freude, diesen Wettkampf auszurichten. Hervorzuheben sind folgende. Zum einen sind bei uns einige noch recht junge Schülerinnen und Schüler, die das Spiel erfreulich gut beherrschen. Vielleicht werden wir in vier, fünf Jahren eine sehr starke Mannschaft an der Schule haben. Zum anderen war es schön anzusehen, mit wie viel Ausdauer und Konzentration die Schülerinnen und Schüler bei der Sache waren und wie fair sie beim Wettkampf miteinander umgingen. Im Übrigen wurde es in manchen Momenten einfach sehr spannend.

Kandidatenturnier

Um vier Titel wurde gekämpft: „Erster Platz“, „Bestes Ergebnis Mittelstufe“, „Bestes Ergebnis Beobachtungsstufe“ und „Bestes Mädchen“.
Erster wurde Leon Rieken. Er dominierte das Feld und zeigte zu keiner Zeit Nerven. Am Ende hatte er nur einen halben Punkt an Suad Iljazi, dem Zweiten, abgegeben. Nächstes Jahr wird er gegen den Champion antreten. Viel Erfolg bei der Vorbereitung!
Suad holte als Zweiter den Titel „Bestes Ergebnis Mittelstufe“. Sechs Runden lang hatte er genauso viele Punkte wie Leon und Hoffnungen auf den ersten Platz gehabt. Dann nahm ihm überraschend Daniel Assadollah in der siebten Runde einen ganzen Punkt ab.
Den Titel „Bestes Ergebnis Beobachtungsstufe“ trägt Edon Mehmedi. Sein zusätzliches Training in der Schach AG hat sich ausgezahlt. Am Ende ließ er als Vierter zwei spielstarke Schüler aus der Mittelstufe hinter sich. Glückwunsch!
Es nahmen nur Mädchen aus den fünften Klassen teil, die weder im BEO-Schachkurs sind noch in die Schach AG gehen. Sie hatten deshalb Schwierigkeiten mitzuhalten. Um so größer war ihr Mut, am Kandidatenturnier teilzunehmen, und ihr Anstand, es trotz vieler Niederlagen zu beenden. Am stärksten spielte Närmin Hüsseynova und holte sich den Titel „Bestes Mädchen“.

 

Titelkampf „HSG-Champion“

Im Titelkampf kam es zu der größten Überraschung: Ali Assadollah konnte Habibullah Majidi besiegen! Sehr überraschend ist das, weil zwar beide Vereinsschach spielen, Habib aber in dem Rahmen bislang deutlich erfolgreicher gewesen ist. Möglicherweise wurde ihm seine Rolle als Favorit zum Verhängnis.
Die erste Partie verlief rund 20 Züge lang remisverdächtig. Sodann wurde es interessant. Habib machte einen kleinen Fehler, stand plötzlich unter Druck und verlor Zeit beim Suchen nach der besten Verteidigung. Ali nutzte diese Zeit zwar nicht so gut und übersah Gewinnzüge, sodass am Ende Habib besser stand, aber dieser war dann in erheblicher Zeitnot. Folgende Stellung fand sich nach 44 Zügen und fast einer Stunde auf dem Brett.

Diese Stellung ist für Weiß eigentlich klar gewonnen. Ali war als Schwarzer am Zug und lief mit dem König zu seinem Bauern. Habib hatte nur noch ca. 20 Sekunden auf der Uhr. wandelte seinen c-Bauern zur Dame um und bot mehrfach Schach. Unter dem großen Zeitdruck übersah er die Matt- und Remismöglichkeiten und verlor auf Zeit.
Das waren womöglich die spannendsten Sekunden. Danach erschien alles offen. Habib gelang es gleich in der zweiten Partie, Ali einen Punkt abzutrotzen, als hätte die erste Partie nicht an seinen Nerven gekratzt. Doch Ali gab nicht nach und die dritte Partie endete Remis.
Die vierte Partie musste die Entscheidung bringen, wenn es nicht in die Verlängerung gehen sollte. Beide waren jedoch offenbar nach drei intensiven Partien nicht mehr zu Höchstleistungen fähig. Habib machte bereits im vierten Zug einen Fehler, den Ali übersah. Alis siebter Zug eröffnete wiederum Habib Chancen, die dieser nicht nutzte. Am Ende verlor Habib ungewollt einen Springer und gab auf. Dabei hatte er in Schacharithmetik nur einen Minusbauern…

 

Die Siegreichen

Von links nach rechts: Närmin, Suad, Leon, Ali und Edon.