Unsere Schüler*innen aus dem 5. Jahrgang haben sich auf den Weg ins EDT gemacht um dort „Den gestiefelten Kater“ zu schauen. Die Schauspielerin Yasemin Cec hatte uns dazu motiviert, vorbeizukommen, denn sie fand die Inszenierung sehr zeitgemäß und vor allem hinsichtlich transkultureller Spielansätze auch sehr schülernah. Sie selber arbeitet auch als Theaterpädagogin an Schulen so ist ihr die Teilhabe der Kinder und Jugendlichen an Kultureller Bildung ein besonderes Anliegen, besonders auch diese direkt anzusprechen und damit ihrer Partizipation im Stück zu fördern und darüber hinaus. So nahm sie sich auch noch die Zeit im Anschluss herauszukommen und mit den Kindern zu sprechen und sogar Autogramme zu geben. „Komm doch auch mal an unserer Schule, liebe Katze!“, meinten die Kinds hinterher. Ja warum eigentlich nicht?! Das nehmen wir uns auf jeden Fall vor.
Für die Kinder war es kein Problem, dass der Kater von einer Frau gespielt wird und 5 Sprachen gleichzeitig spricht. Denn sie selber sprechen ja auch meist mehr als eine Sprache, das bringt das Leben in einer modernen offenen Gesellschaft eben so mit sich. Und das sollte ja auch ein großer Vorteil sein. Darum geht es auch im Stück, die eigenen Stärken zu erkennen und das Beste daraus zu machen, ungehindert den vermeintlichen Regeln und Normen einer geschlossenen Gesellschaftsform. Wer sagt denn, Kater könnten nicht reden, oder arme Müllersjungen könnten es nicht auch zu etwas bringen. Und was heißt schon Reichtum. Vielleicht gehört einfach alles allen und ein bisschen Magie steckt sowieso in jeder/m von uns.
Das Stück hatte Power und Humor und wunderschöne Bühnenbilder. Die Kinder sind aber doch ein wenig peinlich berührt, wenn das verliebte Prinzess*innenpaar sich am Ende küsst, äh, den König auf die Wange küsst. Puh, Glück gehabt, aber zum Quietschen wurde trotzdem schon einmal angesetzt. Und hat der Müllersjunge da etwa seine Kleider abgelegt, als er schwimmen ging? Ja klar, wie macht ihr das denn? Naja und er hatte ja die Unterwäsche auch noch anbehalten. Wieder eine aufregenden Szene überstanden. Naja also doch nichts für nur kleine Märchenfreund*innen, es werden also auch die Themen des echten Lebens verhandelt.
Es hat wirklich Spaß gemacht mit euch und wir freuen uns schon sehr, wenn wir wieder einen Ausflug mit euch machen können ins Theater, die Oper, ins Ballett, das Kino, ein Museum oder eine Experimentierwerkstatt auf der Play oder oder oder. Orte der kulturellen Bildung und Vermittlung gibt es in Hamburg noch so viele zu entdecken und die Zeit dafür sollten wir uns auch nehmen. Wir danken dem Förderfonds des RISE-Fördergebietes Wilhelmsburg Ost für ihre Unterstützung, um die Schüler*innen an alternative kulturelle Lernorte zu bringen, um ihnen dort den Austausch mit anderen zu ermögliche, der sie darin bestärkt, sich zu engagieren und ihre Ideen zu teilen und sich etwas Neues zuzutrauen.
Text und Bild: Ina Steen (Koordination Theater und Schule/TuSch)