Die Hamburger Jugendeinzelturniere (HJET) sind im Hamburger Jugendschach zwar nicht das größte, aber das wichtigste Ereignis. Gespielt wird in den Altersklassen U8 bis U20. Wer in einem Verein ist, nimmt teil. Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn man kann sich durch die HJET für die Hamburger Jugendeinzelmeisterschaft (HJEM) qualifizieren, wenn man nicht schon aufgrund herausragender Leistungen qualifiziert ist. Darüber hinaus nehmen aber auch viele Kinder und Jugendliche teil, die sich motiviert durch Schulschach zunehmend für diesen Sport interessieren.
Die Teilnahme an den HJET verlangt von einem, an mehreren Samstagen im Januar und Februar mehrere Partien zu spielen. Es bedarf also wirklich eines echten Schachinteresses und zusätzlich Einsatzbereitschaft, um teilzunehmen.
Dieses Jahr nahmen neun Schüler vom Helmut-Schmidt-Gymnasium (HSG) teil: Yusuf aus der 5b, Justus aus der 6a, Minh Luka und Ranvir aus der 6c, Yusa aus der 6d, Samuel A. aus der 7a, Leon aus dem Jahrgang 11 sowie Ali und Habib aus dem Jahrgang 12. Die Teilnahmen von Yusuf und Habib waren am überraschendsten und daher am erfreulichsten. Yusuf war nur im Vorbeigehen davon erzählt worden und war dennoch durch Eigeninitiative dabei, Habib hatte monate-, fast jahrelang kein Schach gespielt und konnte sich trotzdem motivieren.
In der Altersklasse U12 wird bei den HJET in zwei Gruppen gespielt, einer für Fortgeschrittene und einer für Anfänger*innen. Yusa und Yusuf gehörten in letztere, Minh Luka in erstere, Ranvir in die eine oder andere. Nachdem sich aber Ranvir für die Gruppe der Anfänger*innen entschieden hatte, wollte auch Minh Luka unbedingt in dieser spielen und ließ sich davon nicht mehr abbringen. So konnte es kommen, dass die HSG-Schüler die Gruppe der Anfänger*innen dominierten. Minh Luka wurde Erster, Ranvir Zweiter, Yusa Vierter und Yusuf Fünfter. Auf diesen erfreulichen Plätzen konnte sie sich allerdings nicht für die HJEM qualifizieren.
In der Altersklasse U14 wird bei den HJET nur noch in einer Gruppe gespielt. In dieser traten Justus und Samuel an. Die ersten acht Teilnehmer*innen konnten sich mit Sicherheit für die HJEM qualifizieren. Für Justus wurde es diesbezüglich eine spannende Sache. Vor dem letzten Spieltag war er Sechster, hatte aber eine schwierige Aufgabe vor sich. Mit einem Remis landete er dann auf dem glücklichen achten Platz. Samuel hatte in der letzten Runde nicht ganz so viel Glück und belegte am Ende Platz 21. Von 42!
Die Altersklassen U18 und U20 wurden zusammengelegt, da sich zu wenige angemeldet hatten. Für die HJEM konnten sich nur der Beste in der Altersklasse U18 qualifizieren. Der Gedanke dahinter ist vermutlich, dass sich ein*e U20er entweder über die Leistungsklassen qualifiziert oder gar nicht. Wie dem auch sei, Ali, Habib und Leon traten in der zusammengelegten Gruppe an. Leider hatten Ali und Habib nicht genug Motivation, das Turnier zu beenden. Sie spielten nur vier bzw. fünf von sieben Partien. Lediglich Leon zog das Turnier bis zum Ende durch. Er wurde Sechster und blieb damit ein wenig unter seinen Möglichkeiten.
Die HJEM werden in den Ferien auf einer Art Ponyhof ausgetragen. Die Teilnehmer*innen schlafen in einem Schullandheim oder so, haben jeden Tag Schachtraining und spielen täglich eine HJEM-Partie. Sie bekommen darüber hinaus Angebote wie schwimmen zu gehen oder einen Filmabend.
Justus nahm seinen sicheren Platz in Anspruch. Samuel und Leon hätten als Nachrücker mitfahren können, da andere abgesagt hatten, sie hatten aber schon Urlaub geplant. Justus erzielte letzten Endes, gemessen an dem Erwartbaren, ein sehr gutes HJEM-Ergebnis. Er wurde 12., obwohl er nach der Setzliste nur 18. hätte werden sollen.