Bertini-Preis 2018 für „Kein deutscher Land“

Bereits zum dritten Mal in Folge gewannen Schülerinnen und Schüler des Helmut-Schmidt-Gymnasiums den renommierten Bertini-Preis.
Das vielfach preisgekrönte Theaterprojekt „Kein deutscher Land“ unter der Leitung von Hedi Bouden beeindruckte die Jury auf allen Ebenen. Das Stück beschäftigt sich mit Fragen von Identität und Herkunft und problematisiert Themen wie Integration und Radikalisierung im Spannungsfeld von Ausgrenzung und gemeinsamem Wertekanon.
Das Stück, welches auch in Jerusalem und Tel Aviv zur Aufführung gebracht wurde, leiste, so die Jury, einen wichtigen Beitrag zu aktuellen Debatten und zeige das große Engagement der Schülerinnen und Schüler im gemeinsamen Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung jeglicher Art.
Schulsenator Ties Rabe betonte während des Festaktes am 27. Januar im Ernst-Deutsch-Theater wie wichtig dieses Engagement in der heutigen Zeit sei, da Ausgrenzung und Geschichtsvergessenheit wieder zunähmen. Er rief dazu auf, sich gemeinsam gegen jede Form der Diskriminierung zu stellen und lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die preisgekrönten Projekte.

Der Name des Preises geht zurück auf den großen Roman „DIE BERTINIS“, in dem der Hamburger Schriftsteller Ralph Giordano das Schicksal seiner Familie und das Verhalten ihrer Hamburger Mitbürgerinnen und Mitbürger während der Verfolgung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert. Der Roman geißelt die Ausgrenzung, Verfolgung und Erniedrigung, die viele Hamburgerinnen und Hamburger in jener Zeit erlitten, und er beschreibt Menschen, die damals wegschauten, das Unrecht duldeten oder unterstützten. Er würdigt aber auch jene, die Zivilcourage bewiesen und ihren verfolgten Mitbürgerinnen und Mitbürgern – oft unter Einsatz des eigenen Lebens – geholfen haben. Anknüpfend daran will der BERTINI-Preis Projekte fördern, die sich im Rahmen von Unterricht, Arbeitsgemeinschaften, Jugendgruppen oder in der Freizeit gegen Ausgrenzung von Menschen in Hamburg wenden, die Erinnerungsarbeit leisten und Spuren vergangener Unmenschlichkeit in Hamburg sichtbar machen, und er will junge Menschen würdigen, die ungeachtet der persönlichen Folgen couragiert eingegriffen haben, um Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt von Menschen gegen Menschen in Hamburg zu verhindern.

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