Am 22.September 2017 nahm der Theaterkurs aus dem 11. Jahrgang unter der Leitung von Herrn Bouden an der Veranstaltung „Für das Freie muss Platz sein“ teil. Unter dem Motto „Ein Tag gegen Rechts und für ein Mehr an Solidarität und Demokratie“ bildete das erfolgreiche Schultheaterprojekt „Kein deutscher Land“ den Höhepunkt der ganztägigen Veranstaltung in der Zinnschmelze in Barmbek.
Das Stück setzt sich mit dem Deutschsein auseinander und thematisiert zeitaktuell die Problematik hinsichtlich der Radikalisierung von Jugendlichen in Deutschland. Identitätssuche, mangelnde Anerkennung und Perspektivlosigkeit werden zur narrativen Grundlage dieser Jugendtragödie, die am Beispiel von Salim, Patrik und Emil ein Abdriften in die Neonazi- und Neosalafisten-Szene verdeutlicht.
Im Anschluss an die Aufführung folgte ein offenes Gespräch zwischen den SchülerInnen und dem Publikum. Moderiert wurde die Debatte durch Petra Barz vom Dock Europe Hamburg. Sie führte hierbei nicht nur durch Fragen und Antworten durch den Abend, sondern auch durch interaktive Aufgaben, die keine Barriere zwischen dem Publikum und den SchülerInnen zuließ.
Das Ergebnis war eine offene, zugewandte und nachhaltige Debatte, die einen interkulturellen und sozial bereichernden Austausch ermöglichte, da die SchülerInnen ihre Meinung und persönlichen Erlebnisse mitteilen konnten. Alles Aspekte, die das Stück und die dahinter steckende Problematik den Zuschauern näherbringen konnten.
Weiterhin standen auch das Wahlverhalten in Deutschland und die Entwicklung unserer Parteienlandschaft im Zentrum der Debatte. Die Leitfrage „Wie wollen wir leben?“ ermöglichte die Auseinandersetzung mit vielen unterschiedlichen Aspekten und Meinungen. Eine Schülerin zog hierbei das Fazit: ,,Niemand kann sagen, dass er an einen Punkt angelangt, an dem er hundertprozentig mit der Gesellschaft zufrieden sein kann – aber irgendwo muss man ja anfangen.“
Ins Gespräch zu kommen, ist ein Schlüssel, um solch einen Anfang zu machen. Und genau dieses hat sich das Theaterprojekt zum Ziel gesetzt: zum Nachdenken anregen und in den Austausch treten, um ein Urteil bilden und Stellung beziehen zu können.
Zusammenfassen kann gesagt werden, dass es ein gelungener Abend war, der verdeutlicht, wie eine nachhaltige politische Bildung betrieben werden kann.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Theaterprojekts: https://keindeutscherland.jimdo.com/
Autorin: Tugce Yücel, S3