Beobachtungsstufe

Die Beobachtungsstufe – respektvoll und individuellen Fähigkeiten offen gegenüber, fördernd und fordernd

Jedes Jahr Ende November ist es wieder zu spüren: etwas Neues steht bevor. Die Eltern und Kinder unserer zukünftigen Fünftklässler schnuppern herein. Viele Eltern und Kinder haben sich bereits auf dem Marktplatz im November orientiert. Im Dezember kommen sie fast alle zum Tag der offenen Tür in das Tor zur Welt Zentrum, um sich das Helmut-Schmidt-Gymnasium genauer anzuschauen. Schülerinnen und Schüler aller Stufen beeindrucken mit verschiedenen Darbietungen und stellen Projekte vor. Lehrkräfte beantworten die vielen Fragen und führen neugierige Eltern und Kinder durch unser Gebäude.
Im Januar können Eltern auf dem Infoabend letzte Fragen klären, um dann ihre Kinder in der ersten Februarwoche anzumelden. Jedes Jahr können wir ca. 140 Kinder neu in die 5. Klassen aufnehmen. Jedes Kind darf sich bei der Anmeldung neben dem Schwerpunkt (Musik, Naturwissenschaften oder Englisch) zwei Freundinnen oder Freunde wünschen, mit denen es in seine neue Klasse kommen möchte. Am Kennenlerntag vor den Sommerferien begrüßen die Klassenlehrkräfte alle Kinder zum ersten Mal in ihren zukünftigen Klassen. Am Montag nach den Sommerferien ist es dann soweit: Um 9.00 Uhr beginnt unsere Einschulungsfeier.
Eine aufregende erste Zeit beginnt: Die Kennenlerntage und die Kennenlernreise zu Beginn der 5. Klasse erleichtern es den Kindern, zu einer starken Klassengemeinschaft zusammen zu wachsen. Am Ende dieser Zeit stehen die Klassenregeln, die von den Kindern und ihren Klassenlehrkräften gemeinsam erarbeitet wurden.

klassenregeln beo

Die Klassensprecher und –sprecherinnen sind gewählt, und auch die Eltern haben sich auf dem ersten Elternabend kennen gelernt. Ziel ist es, dass sich alle in ihren Klassen und an der Schule sicher und wohl fühlen.
Bis zu den Herbstferien gewöhnen sich alle Kinder an den neuen Rhythmus, an ihre neuen Lehrer und Lehrerinnen, entdecken das Selbstlernzentrum, die Fachräume und das große Gelände. Wir enden mit der Projektwoche Gemeinsam Klasse sein, in der die Kinder lernen, wie wir Ausgrenzung verhindern und Gemeinschaft stärken. Alle Eltern sind am Freitag vor den Herbstferien zur Präsentation der Projektergebnisse eingeladen!

Was zeichnet unsere Beobachtungsstufe aus?
• Jede Klasse wird von zwei Lehrkräften geleitet.
• Wir arbeiten in unseren drei Klassen- bzw. Differenzierungsstunden zum Teil doppelt besetzt. Hier findet unser Klassenrat statt, die Kinder lernen Feedback zu geben, wir feiern Feste und unterstützen unsere Jüngsten dabei, sich und ihr Lernen zu organisieren.
• Unser Lerntagebuch (LTB) begleitet die Kinder durch den Schulalltag: Sie notieren hier ihre Schulaufgaben, ihre Noten und Mitteilungen an die Eltern.
• Zu Beginn der 5. Klasse werden Testungen in Deutsch und Mathematik durchgeführt. Einige Kinder erhalten daraufhin Förderung in diesen Fächern. Die hamburgweiten KERMIT-Testungen im September geben uns Aufschluss über den Lernstand nach der Grundschule. Wir beziehen die Ergebnisse bei Bedarf in unsere LEGs (Lernentwicklungsgespräche) im November bzw. im Februar mit ein.
• Im pädagogischen Ganztag verbringen die Kinder ihre Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr in der Schule. Sie erledigen ihre Schulaufgaben größtenteils in den dafür vorgesehenen Lernzeiten.
• Im ersten Halbjahr findet die Lernzeit bei einer Klassenlehrkraft statt. Wir stärken die Selbstorganisation über das Lerntagebuch, frischen Lerntechniken auf und schaffen die Grundlage für das selbstorganisierte Lernen durch Methoden wie z.B. Vokabellerntechniken, Lernplakate, oder Mindmaps. In Klasse 5 steht die Partnerarbeit im Vordergrund, in Klasse 6 üben wir uns in Gruppenarbeit. Die grundlegenden kooperativen Lernformen, die unsere Schülerinnen und Schüler in der Beobachtungsstufe kennen lernen, sind die Basis für komplexere Formen der Zusammenarbeit in der Mittelstufe.
• Im Stundenplan findet sich eine feste Zeit für das Selbstlernzentrum (SLZ), in dem die Kinder Bücher ausleihen und am Computer recherchieren oder an Lernprogrammen üben können. Freitagnachmittags steht das SLZ den Kindern nach Unterrichtsschluss als Lernzentrum offen. Unsere FSJler unterstützen die Kinder, wenn sie Fragen bei ihren Schulaufgaben haben.
• Die Lernzeitkurse ab dem zweiten Halbjahr sind kleiner als der Klassenverband, sodass wir die Kinder gezielt unterstützen können. Diese Zeit ist grundlegend, denn sie ersetzt die früheren Hausaufgaben.
• Kinder, denen das Lernen leichter fällt, vertiefen ihre Schwerpunkte in den sogenannten Exzellenzkursen Englisch und Naturwissenschaften. Sie starten mit einer an die Bedarfe angepassten Lernzeit und genießen im Anschluss ein Angebot zu ihrem Schwerpunkt: Hier wird nur noch Englisch gesprochen oder praktisch geforscht. Unsere Musikklassen musizieren hier in der Regel im Klassenverband.
• Unsere Mittagspause ist 50 Minuten lang. Die Kinder nutzen das ausgewogene Angebot unserer Mensa, können sich im Ruheraum ein wenig zurückziehen oder bei der Spieleausleihe Spielgeräte ausleihen.
• Dienstags ist ein besonderer Tag: Die Kinder wählen vor den Herbstferien Neigungskurse: Ob sie ihre Schwerpunkte weiter im English Club, im Forscherkurs oder im Geigen-/Cellokurs vertiefen oder sich im Basketball bei den Hamburg Towers, im Theaterkurs des Theaters am Strom oder im Computerkurs erproben: Dies ist, wie die Lernzeit auch ein benotungsfreier Raum.
• Die Kinder werden auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet. Es ist uns wichtig, dass sie sich über ihr Lerntagebuch selbstverantwortlich organisieren, dass sie bei Konflikten die richtigen Wege zur Lösung kennen und wissen, wer zu welcher Gelegenheit ihr Ansprechpartner ist.
• Wir arbeiten hierfür stufenübergreifend: Unsere Streitschlichter und Streitschlichterinnen vermitteln den Kindern von Anfang an, dass sie selbst Lösungen für Streit finden können.
• Die Großen nehmen früh Kontakt zu den Kleinen auf: Sie unterstützen uns auf Sportfesten als Schiedsrichter, im SuSi-Unterricht fördern sie ab dem zweiten Halbjahr Kinder in Fächern, in denen die Leistungen nicht ausreichend sind. Unsere Schulsprecher organisieren für die Beobachtungsstufe Halloween oder Faschingsfeste.
• Das Helmut-Schmidt-Gymnasium ermöglicht und fördert die Teilnahme an Projekten und Wettbewerben, um individuelle Begabungen zu pflegen oder zu entdecken: In Klasse 5 starten wir mit dem Märchenwettbewerb, in Klasse 6 messen sich die Kinder in den Vorlesewettbewerben Deutsch und Englisch. Alle Kinder nehmen am Big Challenge Wettbewerb und dem Känguru-Wettbewerb der Mathematik teil. Viele Kinder versuchen sich an der Matheolympiade, schreiben Artikel für die SchulZeit oder unsere Homepage. Wir lernen in Projekten wie dem HVV-Projekt (Klasse 5) oder der Nachhaltigkeitswoche (Klasse 6). Auf Wandertagen widmen wir uns Umweltthemen, forschen bei DESY oder genießen erlebnispädagogische Angebote z.B. im Kletterpark.
• Wir starten die 6. Klasse mit einer fünftägigen Klassenreise mit erlebnispädagogischen Elementen. Die Kinder werden selbstständiger und lernen die zweite Fremdsprache kennen: Ein Sprachenkarussel und der Probeunterricht für die Fächer Französisch und Latein sowie Religion und Philosophie erleichtert die Wahl dieser Fächer für die 7. Klasse.

Mit unserem Konzept zeigen wir uns bewusst offen für individuelle Stärken und die Entwicklungswege von Kindern. Ein respektvolles Miteinander, die Stärkung der Selbstständigkeit und Verantwortungsgefühl für sich, andere und die Lernumgebung leiten unser pädagogisches Handeln.

Stefanie Masuhr, Abteilungsleiterin Beobachtungsstufe

Ein ausführliches Konzept können Sie hier herunterladen.