Biologen und Physiker der Oberstufenprofile auf Großer Exkursion im September nach Sylt
Gewässeranalysen – von der Elbe nun zur Nordsee;
Gewässerschutz und Gewässernutzung /
ein Projekt des Helmut-Schmidt-Gymnasiums /
gefördert durch die Claussen-Simon-Stiftung / Unseren Schulen 2016
Vom 25. bis 28. September 2017 fand unsere große Exkursion nach Sylt statt. Dabei ging es um die Lebensräume, Ökosysteme und Strömungsverhältnisse im Nordseeraum, am Beispiel der See- und Wattflächen der Insel Sylt.
Die Anreise erfolgte am Montag, an welchem wir bereits unser „Feldlabor“ im „Heim an der Düne“ (dem Nordseeheim der AWO in Hörnum) einrichteten, die Zimmer erhielten, letzte Absprachen zur anstehenden Felduntersuchung vornahmen und einen ersten Eindruck vom Untersuchungsgebiet erhielten. Als Experte der HAW war Herr Henning Tien angereist, die Salzbakterien und Laborgegenstände kamen per PKW gesondert auf die Insel.
Der Dienstag startete mit einer Wattführung in List, wo wir den Lebensraum des Wattenmeeres erstmals erkundeten. Die Biologen nahmen an verschiedenen Standorten Proben, konnten Sauerstoff-, Ionen-, und pH-Werte direkt messen und nahmen anschließend ihre Wasserproben zu weiteren Analysen mit nach Hörnum in unser „Feldlabor“. Parallel dazu konnten die Physiker erste Strömungsmessungen in Hörnum-Odde vornehmen, um die Gezeitenströmung und damit langfristig den Sedimenttransport zu untersuchen. Bis in den Abend hinein wurde nachfolgend an den Ergebnissen gearbeitet, chemische Analysen erfolgten zu Phosphat- und Stickstoffgehalten und Lebewesen (als Bioindikatoren) wurden im Binokular und Mikroskop gesucht und dokumentiert.
Unter wissenschaftlicher Anleitung von Herrn Tien (HAW) ermittelten die Schülerinnen und Schüler die Toxizität mit Hilfe der bereits eingeübten Methode zur Bestimmung der Lumineszenz, während die Physikschülerinnen und -schüler geeignete zusätzliche Standorte, wie z. B. Tetrapoden, zur Strömungsmessung erkundeten.
Der Mittwoch startete zunächst mit einem Besuch im Informationszentrum „Naturgewalten“, wo fachliche Inhalte zu den Lebensräumen vertieft wurden, bevor uns am Spätnachmittag Herr Kai Escobar Wolf (vom Alfred-Wegener-Institut) in einem Vortrag über die Forschungsarbeiten des Instituts lokal und global informierte.
Bis in den Abend wurden durch die Physiker Strömungen in List vermessen, um diese anschließend mit den Vorhersagen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie abzugleichen, während die Biologieschülerinnen und Schüler das Feldlabor wieder in Kisten verpacken mussten.
Am Donnerstag ging es auf die Rückfahrt, bevor die Schülerinnen und Schüler am Freitag in der Schule die Ergebnisse auf Stellwänden für eine schulinterne Ausstellung und die Weiterarbeit im Fachunterricht aufgearbeitet und fixiert haben.
In einem kurzen „Blitzlicht“ tauschten sich die Arbeitsgruppen wechselseitig über fachliche Informationen ihres jeweiligen Arbeitsgebietes aus, bevor eine spannende Projekt- und Exkursionswoche ausklingen konnte.
Die Verknüpfung von methodischen und fachlichen Inhalten und das zunächst angeleitete und auf der Exkursion zunehmend eigenständige Vorgehen und Erforschen hat allen Beteiligten große Freude bereitet. Arbeits- bzw. Messmethoden wurden durchgängig reflektiert und verbessert. Lerninhalte wurden sehr praxisnah vermittelt, personelle und fachliche Kompetenzen erweiterten sich und ein Auftakt für weitere Erkundungen im Elbe- und Nordseeraum ist erfolgt.
Wir danken herzlich Herrn Henning Tien (HAW) für die fachliche Begleitung vor Ort, Herrn Escobar Wolf (AWI) für die Präsentation im Alfred-Wegener-Institut, den Mitarbeitern des Heims an der Düne (AWO) für die Kooperationsbereitschaft bei der Einrichtung eines „Feldlabors“, den Kollegen Herrn Vogelsang und Frau Shelton für die Begleitung vor Ort, unseren Schülerinnen und Schülern für die ernsthafte und kompetente Umsetzung der Exkursion und des Projektes.
Die „Spurensuche im Gewässer“ hat neben den Erkenntnissen auch viel Freude gebracht. Bereits jetzt wird deutlich, dass diese Gewässeruntersuchungen in den Curricula der Schule implementiert werden sollen. Erste Termine zur Fortbildung der Fach-Kollegen wurden mit Herrn Tien bereits angedacht, die Untersuchungsergebnisse wurden zur Beurteilung ebenso an Frau Prof. Susanne Heise (HAW) im Austausch gesendet. Auch hier bedanken wir uns herzlich und hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit.
Frauke Söhle & Karsten Kohl
Weitere Informationen finden Sie in unserem Projekttagebuch