Projekt Gewässerschutz und Gewässernutzung

Das Helmut-Schmidt-Gymnasium wurde erneut von der Claussen-Simon-Stiftung mit einem Projektvorschlag ausgezeichnet. Das Projekt Gewässerschutz und Gewässernutzung konnte mit der praktischen Umsetzung bereits im März starten. Hier findet ihr einen Auszug aus dem Projekttagebuch.

Planungsphase des Projektes Gewässerschutz und Gewässernutzung

 

Zunächst begann die Planung der Exkursion in den Nordseeraum.

Nachdem die Unterbringung von unseren 40 Exkursionsteilnehmern auf Helgoland leider nicht gelingen wollte, wurde die Insel Sylt erfolgreich ausgewählt und eine Unterbringung gefunden und gebucht.

Geplant ist diese Exkursion nun im Herbst nach Hörnum, um vor Ort die Ökosysteme, Strömungsverhältnisse und Stoffeinträge zu untersuchen. Unterstützung erhielten wir u. a. bei unserer Planung durch das Alfred-Wegener-Institut auf Sylt, sodass wir nun unser eigenes kleines Forscherlabor im „Heim an der Düne“ im Herbst einrichten können.

 

Ebenso mussten die Laborgeräte zur Schall- und Strömungsmessung der Physiker, wie auch die Untersuchungsgeräte der Biologen zur Analyse der Stoffe beschafft und eingerichtet werden. Dabei arbeiteten Chemiker, Biologen und Physiker der Schule unter Hochdruck und mit Begeisterung. Es war oft ein „knappes Ergebnis“ durch Verzögerungen beim Zustellen und Einrichten, doch insgesamt laufen die meisten Untersuchungsgeräte bereits. Nachbessern müssen wir noch bei dem Analysegerät zur Bestimmung der Toxizität, was jedoch durch die Unterstützung von Herrn Henning Tien (HAW) im Juni hoffentlich gelingen wird.

 

Externe Fachleute wurden kontaktiert, eine Rückmeldung der Feuerwehr Hamburg erfolgte leider bisher nicht, doch Frau Prof. S. Heise (HAW) und Herr Henning Tien (HAW) unterstützten uns erneut durch ihre Einführung und praktische Unterstützung im Labor zu den Untersuchungsmethoden der Ökotoxikologie. Frau Katrin Hollesteiner und Frau Christine Geupel besuchten uns vorab zur Unterstützung und Planungsabsprache.

 

Als letzte Vorbereitung galt es einen geeigneten Ort zur Entnahme der Gewässerproben auf der Insel Wilhelmsburg zu finden, während die Physiker mit ihren Fahrrädern an verschiedenen Stellen ihre Analysegeräte auf Pontons einrichteten, suchten die Biologen entlang der Südspitze der Insel, bis ein idealer Exkursionsort am Finkenriek gefunden war.

 

Letzte Genehmigungen zum Betreten der Pontons an der Elbe wurden eingeholt, Schwimmwesten vorsorglich (zum Absichern der Schüler auf der Elbe) von einer Nachbarschule entliehen, ein Exkursions- und Drehtermin mit der Stiftung abgesprochen

und eine kurze Einführung der Schülergruppen in das Thema und die Handhabung der Untersuchungsgeräte erfolgte im Unterricht.

 

Das Projekt konnte mit der praktischen Umsetzung bereits im März starten.

 

An dieser Stelle bedanken wir uns bereits herzlich bei:

– Frau Prof. Susanne Heise (Hamburg University of Applied Sciences / HAW-Hamburg) für die wiederholte praktische Einführung und Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer in die Untersuchungsmethoden zur Ökotoxikologie,

– Herrn Henning Tien (HAW & Umweltkontor Tien) für die wiederholte Unterstützung und praktischen Einführung in die ökotoxikologischen Untersuchungsmethoden vor Ort im Schullabor des Helmut-Schmidt-Gymnasiums (Science-Labor),

dem Alfred Wegener Institut auf Helgoland (Schülerlabor OpenSea) für die grundsätzliche Bereitschaft & Unterstützung, ebenso bei dem Alfred-Wegener-Institut auf Sylt,

hier insbesondere Frau Birgit Hussel für die Beratung und Zusendung von Literatur zur Bestimmung von Organismen im Nordseeraum,

– Herrn Lars Christensen (von Klüver & Schulz) für die wiederholte Lösung von Engpässen und Zusendung von Geräten zur Laborausstattung,

– Frau Beate Schilling-Fürst, Frau Rut Niemann, Herrn Jörn Rosenthal, (BS13) für die Bereitstellung von Schwimmwesten,

Herrn Marcus Karp für die Unterstützung zur Nutzung der Pontons,

Frau Karin Przygodda für die Beratung (Kontakt zur AWI),

– Frau Katrin Hollensteiner mit ihrem Filmteam von der Claussen-Simon-Stiftung und

– Frau Christine Geupel von der Claussen-Simon-Stiftung für die Vorbesprechung und Begleitung,

– bei der Claussen-Simon-Stiftung für die Unterstützung zur Durchführung dieses Projektes,

ebenso

– bei unseren beteiligten Kolleginnen & Kollegen,

Herrn Jonas Vogelsang, Herrn Wolf Einfalt, Frau Rita Vobienke, Frau Angelika Schlepphorst, Frau Dr. Martina Heindorf, Herrn Volker Clasing, für die Unterstützung und Möglichkeit der Umsetzung dieses Projektes,

– bei unseren Schülerinnen und Schülern für ihre Einsatzbereitschaft & die erfolgreiche Umsetzung,                                                                              Frauke Söhle & Karsten Kohl

Geländepraktikum am 28. März in HH-Wilhelmsburg:

am 28. März war es soweit, gegen 7:30 Uhr machten sich die Schülerinnen und Schüler des Biologie-Geografie-Profils und des Physik-Geschichte-Profils der Schule auf den Weg zu den Untersuchungsorten.

Die Schülerinnen des Biologiekurses entnahmen Gewässerproben aus dem Strom der Elbe und aus einem Binnengewässer am Finkenriek in Wilhelmsburg, wozu zur Absicherung Schwimmwesten getragen werden mussten.

Dabei wurden Proben aus verschiedenen Gewässertiefen entnommen, die Temperatur des Gewässers wurde erfasst, die Sichttiefe wurde ermittelt, das Gewässer wurde nach Mikroplastik mit Hilfe von speziellen Sieben untersucht und der Exkursionsort wurde skizziert und eingeschätzt. Dabei viel den Schülerinnen und Schülern beim Absenken des Untersuchungsgerätes die enorme Strömung der Elbe auf, wie auch verschiedene anthropogene Quellen von Stoffeinträgen. Die Freude am praktischen Arbeiten außerhalb der Schule war groß, zumal das Wetter auf unserer Seite.

 

Laboranalysen im Science-Center der Schule:

Hier wurde es nun spannend, denn die Gewässerproben wurden nun auf ihren Stickstoffgehalt, Phosphatgehalt und nach Organismen untersucht. Dabei variierten die Ergebnisse je nach Standort und Entnahmetiefe. einerseits wurde mit einem elektronischen Messgerät gearbeitet, andererseits mit einer Farbskala. der höchste ermittelte Wert für Phosphat lag auf der Binnenseite bei 2,3 mg pro Liter im tieferen Wasser und der höchste Wert für Nitrat lag bei 10 mg/l in der Elbe, bei 6 mg/l im Binnengewässer. Als Organismen wurden Rädertierchen, Wasserflöhe und Kieselalgen gefunden, wobei die Quantität der gefundenen Organismen jahreszeitlich bedingt relativ gering war. Im Mikrobereich konnte unter dem Mikroskop Kunststoff identifiziert werden. die Ergebnisse werden nachfolgend im Unterricht weiter diskutiert.

Die Schülerinnen und Schüler des Physikkurses waren mit ihren Fahrrädern zu verschiedenen Untersuchungsorten unterwegs, an welchen sie ihre Messungen vornahmen. Es war ein echter Wissenschaftskrimi, denn hier wurden Werte tatsächlich ermittelt, mit noch offenem Ergebnis.

Erste Ergebnisse im Plenum:

Mittags trafen sich die beiden Forscherteams (Biologen und Physiker) im Konferenzraum der Schule, wo die bisher ermittelten Ergebnisse und Vorgehensweisen den Mitschülerinnen präsentiert werden mussten.

Begleitet wurden wir von Frau Katrin Hollensteiner mit ihrem Filmteam der Claussen-Simon-Stiftung, welche verschiedene Interviews spontan durchführte und großes Interesse für unser Projekt zeigte, herzlichen Dank für die angenehme Begleitung.

 

Ausblick:

Nachfolgend wurden die Ergebnisse im Fachunterricht vertieft und mit weiterem Wissen verankert.

Bereits im Juni werden wir einen weiteren Exkursionstag durchführen, damit Vergleichswerte in einer anderen Jahreszeit ermittelt und diskutiert werden können.

Ebenso im Juni wird eine „Kick-off“ Veranstaltung die Planung der Syltexkursion mit vorbereiten, denn was von unseren Ergebnissen sich auf den Nordseeraum übertragen lassen, gilt es nachfolgend zu untersuchen, vielleicht ergeben sich ja auch völlig neue Inhalte durch die Erweiterung mit neuen Ökosystemen; wir sind sehr gespannt.

 

Insgesamt ist diese Projektarbeit ein ausgesprochen spannendes „Forschungsprojekt“ mit enormen Entwicklungspotenzialen, welches jetzt bereits als fester Bestandteil in unser schulinternes Curriculum eingeplant wird. Dabei findet die praktische Arbeit, in Kombination mit der theoretischen Nachbereitung ein positives Feedback bei Schülerinnen und Schülern wie auch bei den Fachkolleginnen und Kollegen, herzlichen Dank bereits an dieser Stelle.                                                                                    Frauke Söhle und Karsten Kohl