Im April werden alljährlich die Deutschen Schulschachmeisterschaften (DSM) ausgetragen. Das ist ein schönes Ereignis. Da kommen aus allen Bundesländern Schüler:innen in einer Jugendherberge zusammen und spielen an drei Tagen in neun Runden den Titel aus. In der Freizeit können sie sich kennenlernen, austauschen, anfreunden. Auf den DSM sammeln sie unvergessliche Erfahrungen.
Die DSM sind in verschiedene Wettkampfklassen (WK) unterteilt. In diesen WKs müssen sich die Teams qualifizieren. In Hamburg führt der Qualifikationsweg über den Schulschachpokal.
Der Hamburger Schulschachpokal wird an einem Samstag im März ausgetragen. Erstaunlich ist, dass viel weniger Schüler:innen als bei den Hamburger Schulschachmeisterschaften teilnehmen, obwohl es um viel mehr geht. Vermutlich liegt es daran, dass sie mit der Teilnahme keinen Schultag ersetzen können und vorher ziemlich klar ist, wer überhaupt Chancen hat.
Diesmal fand der Hamburger Schulschachpokal am 1. März statt. Wir waren mit einer Mannschaft in der Wettkampfklasse der Ältesten (WK 2) vertreten. Sie bestand aus: Dren, Tamir und Timothy (10a), Simon (8a) und Jakob (8b) sowie Prabav (5a). Diese sechs verdienen großen Respekt dafür, die Herausforderung angenommen, sich ohne schulische Begleitung in ihrer Freizeit auf den weiten Weg zur Stadtteilschule Alter Teichweg gemacht zu haben und nicht auf dem letzten Platz gelandet zu sein!
In der WK 2 gab es nur zwei gegnerische Mannschaften: eine vom Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, die andere vom Helene-Lange-Gymnasium. Gegen erstere hatte unsere Mannschaft keine Chancen, gegen letztere holte sie einen knappen Sieg heraus. Sie war also in der WK 2 die zweitbeste!
Das Ergebnis ist sehr erfreulich und zugleich ein wenig enttäuschend.
Wären Justus und Minh Luka (P26_2), Ivan (10a), Felix M. (10d) und Mats (9a) angetreten, hätten sie mit Timothy, Yusuf (10c), Lennox (10d) oder Yunus (10d) den ersten Platz geholt, wären sie ins Rathaus eingeladen worden und hätten an der Deutschen Schulschachmeisterschaft teilnehmen dürfen. Woran ist es gescheitert? Nachdem es schon sehr schwierig geworden war, Ältere für die Hamburger Mannschaftsmeisterschaften im November zu motivieren; nachdem die Mannschaft dann „nur“ Platz neun geholt hatte; und nachdem an den Hamburger Jugendeinzelturnieren viele von den genannten Älteren nicht teilgenommen hatten; und weil ein erneutes Verpassen des von seit Langem angestrebten ersten Platzes zu befürchten gewesen war, war auch bei dem Schachlehrer die Luft heraus. Nach ersten Absagen und bei fehlenden Rückmeldungen war es ihm nur noch wichtig gewesen, überhaupt eine Mannschaft zusammenzustellen. Die mal wieder sehr späten Zusagen von einzelnen Älteren wurden mit dem Verweis auf die Ersatzbank quittiert.
Dass die sechs, die am Ende vor Ort waren, einen Sieg gegen das auch ersatzgeschwächte Helene-Lange-Gymnasium herausholen konnten, ist ein Beleg für das qualitativ hochwertige Breitenschach am HSG, für ein Klima, in dem Schüler:innen nebenbei so stark werden, dass sie Besagtes leisten können und wollen. Zu danken ist allen, die dazu beigetragen zu haben, die Situation zu erschaffen. Dazu gehören auch ehemaligen Lehrkräfte und Schüler:innen. Ihr wisst, wer ihr seid!